Agile Projekte: Welche Risiken gibt es und wie vermeidet man sie?
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Agiles Projektmanagement ist wie ein nächtlicher Spaziergang im Wald: Im Dunkeln kann man schnell stolpern. Solche Stolpersteine können die erfolgreiche Umsetzung eines Projekts gefährden. Ob unklare Ziele, fehlende Anforderungen oder mangelndes Verständnis für die agilen Prinzipien – die Liste der Risiken ist lang. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die häufigsten Risiken im agilen Projektmanagement, damit Ihr Team nicht ins Stolpern gerät.
Unklare oder unrealistische Ziele
Agilität ist mehr als nur „schneller, höher, weiter“. Es geht um Beweglichkeit, Flexibilität und vor allem: klare Ziele! Denn ohne klare Zielvorgaben kann ein agiles Team schnell im Dunkeln tappen und der Projekterfolg wird gefährdet. Das wäre wie die Suche nach dem Ausgang in einer stockdunklen Höhle ohne Kompass. Schwierig, oder? Genau deshalb ist es entscheidend, dass die Ziele von Anfang an klar definiert und regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie noch relevant und erreichbar sind. Denn eins ist sicher: Ein agiles Projekt ohne klare Ziele endet in einer Sackgasse – und das ist nicht gerade der beste Ort für ein Projekt.
Keine klaren Anforderungen
Im Dickicht der unklaren Anforderungen verirren sich agile Teams nur allzu leicht. Ohne klare Vorgaben, drohen Missverständnisse und Verzögerungen, weshalb das Team genau verstehen muss, was erwartet wird. Dabei sollten die Anforderungen eindeutig, testbar und messbar sein. Eine klare Priorisierung durch die Product Owner:in ist hier unerlässlich, um das Projekt erfolgreich voranzutreiben, denn ein wackeliger Start kann schnell zum Scheitern führen – und das will niemand.
Scope und creep
Als wäre ein Projekt nicht schon kompliziert genug, kann sich der Umfang auch noch während der Durchführung ändern. Das führt dann zu Verzögerungen und zusätzlichen Kosten — nicht gerade ideal. Um solche Probleme zu vermeiden, müssen die Projektanforderungen klar definiert und dokumentiert werden. Es ist ratsam, eine klare Roadmap zu erstellen, auf der das Team und die Stakeholder:innen festlegen, was zum Projektumfang gehört und was nicht. Und um das Ganze noch ein wenig angenehmer zu gestalten, sollten regelmäßig „Technical Debt“ Sprints eingeplant werden. Nur auf diese Weise kann man sicherstellen, dass das Projekt nicht am Ende stecken bleibt oder qualitativ nicht den Vorstellungen entspricht.
Kein „Shift Left“
Kommt „Shift Left“ in deinem Entwicklungsprozess nicht vor, bewegst du dich auf dünnem Eis. Wer nicht jedes Artefakt im Sprint kontinuierlich testet, kann die fachliche und technische Qualität nicht fortlaufend überprüfen (Continuous Integration und Continuous Delivery). Das kann zu bösen Überraschungen führen, denn zu spät entdeckte Fehler oder Abweichungen von den Anforderungen sind wesentlich teurer zu beheben und können das Projekt unnötig verzögern. Um diese Risiken zu vermeiden, ist es wichtig, frühzeitig und kontinuierlich Tests durchzuführen und die Qualität ständig im Auge zu behalten.
Agile Lipstick
Agiles Projektmanagement hat vielversprechende Vorteile, aber Vorsicht vor dem „Agile Lipstick”-Syndrom! Das kann passieren, wenn das Team und die Stakeholder:innen die agilen Prinzipien nicht wirklich verstehen oder die Vorteile nicht erkennen. Das Resultat? Die Umsetzung agiler Methoden wird durch mangelndes Verständnis oder Zeit behindert und Prinzipien wie kontinuierliche Verbesserung, Zusammenarbeit und Flexibilität bleiben auf der Strecke. Ohne die Unterstützung, Motivation und Ressourcen des Managements wird das agile Projekt höchstwahrscheinlich scheitern. Dann bleibt das Projekt zwar agil „geschminkt“, aber in Wahrheit werden die agilen Prinzipien nur oberflächlich angekratzt.
Fehlende Erfahrung
Wer kennt es nicht? Man ist voller Tatendrang und startet ein Projekt – doch dann stellt sich heraus, dass das Team nicht über die notwendigen Fähigkeiten und Erfahrungen verfügt, um das Projekt erfolgreich umzusetzen. Das gilt auch für agile Projekte, bei denen das Zusammenwirken des Teams besonders wichtig ist. Neben der methodischen Erfahrung ist es entscheidend, dass das Team vor Projektbeginn Zeit hat, um zusammenzuwachsen und sich zu organisieren. Sonst kann es schnell passieren, dass das Team die Projektanforderungen nicht richtig versteht und umsetzt und man am Ende mit leeren Händen dasteht.