Book Review: Agile Retrospektiven

“Agile Retrospektiven – Übungen und Praktiken, die die Motivation und Produktivität von Teams deutlich steigern” von Esther Derby und Diana Larsen ist erstmals 2006 – in englischer Sprache – erschienen. Obwohl die Autorinnen natürlich nicht mit der dramatischen Veränderung der Arbeitswelt im Zuge der globalen Corona-Pandemie rechnen konnten, hat ihr Buch nichts an seiner Aktualität und Richtigkeit verloren. Alle darin beschrieben Praktiken, Techniken und Methoden lassen sich ganz einfach auch mit einem digitalen Whiteboard, wie Miro oder Conceptboard, umsetzen.

Spannender als die Sammlung an konkreten Anleitungen zur praktischen Durchführung von Retrospektiven – diese Art Beispiele und Anregungen gibt es im World Wide Web zuhauf – ist jedoch die Vermittlung eines Grundlegenden Verständnis für die Funktions- bzw. Wirkungsweise dieses agilen Arbeitsinstruments.
Im ersten Kapitel illustrieren Derby und Larsen die allgemeine Struktur dieses Meetings.
Im darauf folgenden Kapitel “Eine maßgeschneiderte Retrospektive für ihr Team” erklären die Autorinnen in recht anschaulicher Weise wie man*frau für jede Retrospektive einen Fokus für die spezifischen Bedürfnisse und Probleme seines Teams entwickelt. Sie empfehlen dabei ein Vorgehen, das mit der Analyse der “Vorgeschichte und d[e]s Umfeld[s]” des Teams beginnt und bei der Auswahl konkreter Aktionen für das Event endet.
Im dritten Kapitel, das letzte das in dieser kurzen Buchbesprechung eine Erwähnung finden wird, geht es um die praktische Umsetzung bzw. Durchführung einer Retrospektive. Hier wird dem*der Leser*in erklärt, welche Rolle und welche Aufgaben sie während dieses agilen Meetings haben. Als Leiter*in oder Moderator*in einer Retrospektive hat man*frau vier Kernaufgaben:
(1) das Management der verschiedenen Übungen;
(2) das Management der Gruppendynamiken;
(3) das Management der Zeit;
(4) das Management seiner Selbst.

Nach meiner Lektüre von “Agile Retrospektive – Übungen und Praktiken, die die Motivation und Produktivität von Teams deutlich steigern” bin ich überzeugt davon, meinen Team in Zukunft noch besser dabei helfen zu können, sich als Team und unser Produkt kontinuierlich zu verbessern. Einziger Wermutstropfen: Die deutsche Übersetzung ist eher mittelmäßig und das Layout bzw. die Formatierung ist eher unübersichtlich.

Fazit: Die Lektüre von “Agile Retrospektiven” ist wirklich lohnenswert, aber wenn man*frau die Möglichkeit hat, empfehle ich das englische Original.