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Softwarequalität: Was sind die 'Spaltmaße' in der digitalen Welt?

Egal ob in bunten Autozeitschriften, am Stammtisch oder im Autohaus: Schnell ist von Spaltmaßen die Rede, wenn es um das Thema “Qualität bei Fahrzeugen” geht. Wenn die Spaltmaße nicht stimmen, kann das Fahrzeug aus Sicht vieler Anwender und Experten qualitativ nichts taugen.

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Einige Menschen in meinem beruflichen und privaten Umfeld fahren verschiedene Fahrzeugmodelle eines großen deutschen Automobilkonzerns. Nahezu alle ärgern sich bei diesen Fahrzeugen aktuell über Schwächen des Infotainmentsystems und der Fahrzeug App (“zu langsam”, “instabil”, “Over-the-air Updates brechen ständig ab”, lang angekündigte Funktionen kommen nicht etc.). Die Spaltmaße dieser Fahrzeuge sind hingegen nahezu perfekt. Aber keiner dieser Menschen (aka “Anwender”) hat sich darüber wirklich freuen können.

Dieses Erlebnis hat mich zu der Überlegung angeregt, wie das eigentlich bei Software ist?

Welche Metrik bestimmt die Softwarequalität aus Sicht von Anwender:innen? Was sind quasi die “Spaltmaße” bei Software? 

Werden Anwender:innen überhaupt danach gefragt, welche Anforderungen und  Qualitätsmerkmale bei Software ihnen wirklich wichtig sind?

Mit Tesla hat sich die Sicht auf den Anspruch an Fahrzeuge teilweise geändert. Autos sind auf einmal “iPhones auf Rädern”. Die in der Vergangenheit gelegentlich bei Tesla kolportierten Qualitätsprobleme in der Fahrzeugfertigung treten dabei in den Hintergrund, wichtiger sind Dinge wie funktionierende Fahrerassistenzsysteme (FAS), Over-the-air Updates (OTA) mit regelmässigen Updates, oder ein Infotainmentsystem, das bei Elektrofahrzeugen die zuverlässige Ladeplanung übernimmt.
Durch diese Verschiebung in den Anforderungen und der geänderten Qualitätswahrnehmung ergeben sich völlig neue Anforderungen an traditionelle Automobilhersteller, die sich nicht länger auf ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Zusammenbauen möglichst perfekter Fahrzeuge ausruhen können.

In den nächsten Tagen werde ich zu den, aus meiner Praxis, wichtigsten Themen und Best Practices bei der anwenderzentrischen und agilen Produktentwicklung jeweils einen eigenen Blogbeitrag mit mehr Details und Praxisbeispielen schreiben, sonst wird das hier zu lang und unübersichtlich. Beispiele aus der Automobilwelt werden dabei allerdings die absolute Ausnahme sein.

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