Book Review: Coaching Agile Teams

Das Buch besticht nun nicht durch bahnbrechende neue Erkenntnisse oder kühne These, sondern durch seinen Didaktik. Die Vermittlung von praktischen Wissen durch bloße Lektüre ist immer schwierig und immer heikel. 

Die meisten Bücher, die ich bisher zum Thema “Agile Coaching” gelesen habe, zeichnen sich durch folgende Problematik aus: Sie ergehen sich entweder in der – fast ausschließlichen – Beschreibung des Berufsalltags und der Berufserfahrungen der Autor:in in Form kleiner Anekdoten. Oder sie warten mit allgemeinen und abstrakten Lehrsätzen oder Theorien auf. An der literarischen Vermittlung von Theorie und Praxis scheitern die meisten agilen Schriftsteller:innen. 

Im Gegensatz dazu versteht es Adkins diese beide Aspekte mit viel Geschickt durch ein feines Netz aus persönlichen Erfahrungen, praktischen Übungen, analytischen Methoden, anschaulichen Darstellungen, hilfreichen Merklisten usw. miteinander zu verbinden. Einzig ihre Überlegungen zum “Coach as Collaboration Conductor” stellen diesbezüglich eine Ausnahme dar. Gerade weil Adkins die Phänomene der Kooperation und der Kollaboration begrifflich-analytisch nicht durchdringen kann, erhalten ihre praktischen Überlegungen diesbezüglich einen leicht hippiesken Klang. “To be full of love” wird so, beispielsweise, zur notwendigen Voraussetzung für erfolgreiche Kollaboration. Doch Abgesehen von der Situation, in der man versucht die kollaborativen Fähigkeiten seines Teams gezielt zu steigern, bietet Adkins Companion hilfreiche Einsichten und praktische Tipps für alle Situationen des agilen Arbeitsalltags. 

Daher kann sich “Coaching Agile Teams” einer regelmäßigen Relektüre und eine kontinuierlichen Relektüre der Relektüre gewiss sein – ich rate, vor allem jüngeren Agile Coaches, das gleiche.